Leica Welt

Vom Ernst Leitz Museum zur interaktiven Erlebniswelt der Fotografie

Der Leitz-Park Campus, seit 2014 Sitz der Firmenzentrale der traditionsreichen Leica Camera AG, bietet allen Leica-Enthusiasten und jenen, die es werden wollen, schon jetzt einen attraktiven Ort der Inspiration. Neben der Manufaktur, der Leica Galerie, dem Leica Store und Classic Store, der Leica Akademie und einem Hotel auf dem Campus gibt das Ernst Leitz Museum Einblicke in die Welt der modernen Fotografie. Wir gestalten die neue Dauerausstellung und erweitern den Leitz-Park um eine weitere Attraktion: Die fesselnde Geschichte des 1849 gegründeten Unternehmens, das über Generationen von der Leitz-Familie geführt wurde, sowie die Faszination des Fotografierens werden hier künftig in vier Bereichen erlebbar – spielerisch, interaktiv und lebendig.

Von der Fotografie zum Raumkonzept

Das Prinzip des Sucherrahmens übersetzt sich als Gestaltung in die Ausstellung. Große Metallrahmen in Schwarz, Messing und Kupfer fassen die Raumelemente elegant. Transparente Gitterstrukturen erzeugen Leichtigkeit und bieten spannende Einblicke. Durch die gradlinige Formensprache und die Konzentration auf die Farben Schwarz, Weiß und Rot entsteht ein klarer und stilvoller Raumeindruck. Räumlich separierte Kabinette dienen als Erlebnisräume und laden zum fotografischen Experimentieren ein.

Anamorphose im Eingangsbereich des Ernst Leitz Museums: Das richtige Bild ergibt sich erst bei der Betrachtung aus einem bestimmten Blickwinkel.

Das Auge lernt zuzuhören

‚The eye should learn to listen before it looks‘ – das Zitat des berühmten Fotografen und Kameramanns Robert Frank steht Pate für unseren Anfang: Es geht um das Sehen und Wahrnehmen. Eine beeindruckende kinetische Blende öffnet und schließt sich im großen Panorama-Fenster, wenn sich Besucher*innen ihr nähern. Sanft verändert sich die Stimmung im Raum. Drehbar angebrachte Rahmen laden ein, verschiedene Bildformate, Filter und Gestaltungsprinzipien live zu erproben und sensibilisieren die Besucher*innen für das fotografische Sehen.

Eine riesige kinetische Blende reagiert auf die Besucher*innen.

„Ich entscheide hiermit, es wird riskiert"

Mit diesem Satz und der Entscheidung, 1924 die erste Kleinbildkamera zu produzieren, ging Ernst Leitz II in die Unternehmensgeschichte ein. Aus Leitz und Camera wurde schon bald das berühmte Akronym „Leica“. Die Besucher*innen tauchen in diesem Bereich ein in Technik und Historie, lernen Personen und Meilensteine der technischen Innovationen kennen. Das Leica Archiv öffnet sich interessierten Blicken: Durch ein Fenster sehen die Besucher*innen eine Auswahl von Highlight-Objekten. Ein interaktiver digitaler Layer bietet vertiefende Informationen zur Geschichte und Hintergründen. Spätestens das Klick-Memory macht klar, dass es bei Leica längst nicht nur ums Sehen geht. Besucher*innen können Kameramodelle anhand ihrer Geräusche zuordnen. Ein interaktiver Tisch in einer Dunkelkammer verdeutlicht zudem in digitaler Form die einzelnen Schritte der analogen Foto-Entwicklung. 

Momentaufnahmen

Licht und Schatten, Lichtstimmungen, Porträtaufnahmen oder rasante Bewegungen – beim Fotografieren kommt es auf den Moment an. Im Bereich Fotografieren heißt es nun selbst, den richtigen Moment zu finden. Fantasievoll gestaltete Bühnen schaffen immer neue Situationen, um den optischen Phänomenen des fotografischen Abbilds ganz praktisch auf den Grund zu gehen, als Fotograf oder als Modell. Wind, Bewegung, Licht, Spiegelungen schaffen besondere Motive und Gelegenheiten zum Experimentieren. Mit integrierten Leica Kameras oder dem eigenen Handy entstehen unvergessliche Aufnahmen.

Der vierte Bereich im Ernst Leitz Museum wird wechselnde Sonderausstellungen mit Exponaten zu den vielfältigen Themen aus der Leica Welt zeigen.

Bilder: Leica Camera AG

Leistungen

Konzeption und Szenografie

  • Positionierung und Thematisierung
  • Entwicklung Besuchsdramaturgie und Main Idea
  • Inhalte-Entwicklung und Ausstellungskonzeption
  • Medienkonzeption und Storyboarding
  • Entwicklung interaktiver Exponate

Gestaltung und Planung

  • Ausstellungsgestaltung und Planung in allen Projektphasen
  • Grafik und Leitsysteme
  • Exponate

Projektsteuerung und Realisierung

  • Projektmanagement (alle Phasen)
  • Ausschreibung und Vergabe
  • Produktionsüberwachung und Kostenmanagement
  • Content-Management und Grafik-Produktion

Projektinfo

Auftraggeber: Leica Camera AG

Zeitraum: 01/2020 – 10/2021

Ausstellungsfläche: 600 qm

Ansprechpartner

Claudia Baulesch

Projektmanagement/Leitung Szenografie