Wenn das Wetter verrückt spielt

Hitzewellen, Hochwasser, Stürme und Starkregen… Extremwetterlagen nehmen weltweit zu und werden intensiver. Im Gegensatz zu mittleren globalen Temperaturen lassen sie uns den Klimawandel hautnah spüren. Das Klimahaus Bremerhaven 8° Ost plant in Ergänzung zu seiner berühmten Reise auf 8°34‘ Ost eine ebenbürtige Ausstellungsattraktion, die die Wetterextreme in den Blick nimmt. Wir haben den Wettbewerb gewonnen und dürfen die neue Ausstellung gestalten: In einer einzigartigen Inszenierung werden Besucher*innen künftig Extremwetterphänomene über drei Etagen erleben.

NOAA Weather in Focus Photo Contest 2015

Dorothée Taverne: Orage vu de nuit

NASA/Goddard Space Flight Center Scientific Visualization Studio: NASA's GEOS-5 Model Run Showing Hurricane Katrina

Ein Ride durch alle Wetter

In der neuen Ausstellung WETTEREXTREME nimmt eine Hubplattform die Besucher*innen auf ein poetisches Abenteuer mit. Der Ride führt die Reisenden durch Überschwemmungen, Dürren und Stürme bis hoch über die Wolken hinaus. Eine Inszenierung aus Bühnenbild, Film, Bewegung, Sound und Effekten lässt sie die Wetterextreme nun mit allen Sinnen erleben. Dabei bewegt sich die Plattform nicht nur im eigenen Neigungswinkel, sondern gleichzeitig von unten durch eine Öffnung ins Zwischengeschoss nach oben in die Ausstellung.

Noch Wetter oder schon Klima?

Gerahmt wird der emotionale Ride von zwei Ausstellungsflächen: Geht es unten um die Betrachtung der Wetter, steht oben das Handeln im Fokus. So beleuchten im Extremwetterstudio die Exponate die Phänomene selbst, wie es zu Extremen kommt und warum sie durch die globale Erwärmung immer häufiger werden. Oben hingegen haben die Wetterextreme bereits ihre Spuren hinterlassen. Wie können wir handeln? Die Besucher*innen begegnen hier Menschen, die mit diesen Wettern zu tun haben und künftige Katastrophen zu verhindern suchen. Ihr Handeln soll anstecken!

Durch Höhen und Tiefen: Eine Bauphase, die es in sich hat

Für die Realisierung der Ausstellung mussten wir in den vergangenen Monaten einige größere Bauhürden meistern. So wurden unter anderem drei riesige Stahltreppen aus den Stockwerken entfernt. Da Großgeräte nicht in die Räumlichkeiten gekommen wären, wurden marktübliche Maschinen und Geräte von den Firmen umgebaut und modifiziert, um die Stahltreppen in Einzelteile zerlegen zu können. Eine noch größere Herausforderung bestand jedoch darin, in dem dadurch entstandenen Lichthof über drei Stockwerke hinweg gigantische Löcher aus dem Stahlbeton zu arbeiten. Denn in dem knapp 20 Meter langen Schacht soll sich die geplante Hubplattform, der Ride durch die Wetterextreme, hindurchbewegen. In Präzisionsarbeit und in enger Abstimmung mit dem Statiker mussten dafür unzählige Bewehrungseisen zuerst durchtrennt und anschließend für die kreisförmige Aussparung millimetergenau wieder zusammengeschweißt und abschließend betoniert werden.