Ausstellung und Aquarium

Bluehouse Helgoland

Meeresforschung erleben

Als rotes Felsmassiv ragt Helgoland eindrucksvoll aus der Nordsee empor. Einzigartig ist aber nicht nur das, was über der Meeresoberfläche liegt. Unter Wasser erstreckt sich ein 36 km2 großer Felssockel: das Helgoländer Felswatt – ein Nahrungsparadies für eine ungeheure Vielfalt an Wasserlebewesen. Nachdem wir den EU-weiten Wettbewerb gewonnen haben, holen wir das Felswatt ins Bluehouse Helgoland und zeigen diesen besonderen Lebensraum aus der Perspektive und mit der Begeisterung der Meeresforschenden.

Die Nordsee im (Klima)wandel

Täglich schlüpfen die Meeresforscher*innen des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) in ihre Gummistiefel. Ihr Forschungsfeld, die Nordsee, liegt unmittelbar vor ihren Büros. Das AWI führt damit eine rund zweihundertjährige Forschungsgeschichte auf der Insel fort. Doch der Fokus der Forschung hat sich verändert: Die Nordsee ist vom Klimawandel besonders betroffen. Dem Kabeljau wird es bereits zu warm – er zieht in nördlichere Gefilde. Auch Plastik- und andere Verschmutzungen machen den Organismen im Meer zu schaffen. Auf diese menschengemachten Veränderungen reagiert das gesamte Ökosystem. Sie zu zeigen, ist Anliegen der Ausstellung.

Mitten im Felswatt

Das Bluehouse Helgoland inszeniert über zwei miteinander verbundene Etagen den Helgoländer Felssockel: Im Untergeschoss präsentiert es in einem Großaquarium die faszinierende Unterwasserwelt dieses Naturschutzgebietes, die sonst für die Besucher*innen der Insel im Verborgenen bleibt. Oben schließt sich die Gezeitenzone des Felswatts an. Als ob sie selbst im Felswatt stünden, erleben die Besucher*innen den Wechsel von Ebbe und Flut in beeindruckenden Projektionen rundum – mal über, mal unter Wasser.

Was frisst eigentlich eine Trottellumme? Hier geben die interaktiven Explorer Antworten.

Forschen im Felswatt

Doch es bleibt nicht beim bloßen Betrachten. An den ‚Explorern‘ können die Besucher*innen den Nahrungsnetzen auf den Grund gehen. Nicht von ungefähr nisten die berühmten Lummen und Basstölpel an den steilen Felsklippen: Das Meer bietet ihnen hier reichhaltige Nahrung. Doch was passiert, wenn der Kabeljau als Fressfeind verschwindet, Plankton nicht zum richtigen Zeitpunkt als Futter für Fischlarven zur Verfügung steht oder Kalkschalen durch die Versauerung der Meere dünn werden? Wissenschaftler*innen erklären die Zusammenhänge.

Die Proben der Langzeitreihe Helgoland Reede seit 1962 zeigen, dass sich die Nordsee schneller erwärmt als andere Meere. Dies hat Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem.
Wie können wir den Klimawandel stoppen? Viele Ideen und Lösungen existieren bereits. Die Welle dieser Visionen lässt die Erde schweben.
Zahlreiche Messdaten aus der Forschung ergeben ein Bild wie Pixel. Sie ermöglichen es uns auch, die Zukunft zu erkennen – und zu gestalten.
Wenn man die Hand durchs Wasser gleiten lässt, leuchtet das Plankton Noctiluca scintillans auf diesem Wassertisch. Das leuchtende Plankton faszinierte schon die frühen Forscher auf der Insel.

Leistungen

Konzeption und Szenografie

  • Positionierung und Thematisierung
  • Entwicklung Besuchsdramaturgie und Main Idea
  • Inhalte-Entwicklung und Ausstellungskonzeption
  • Medienkonzeption und Storyboarding
  • Entwicklung Besuchsdramaturgie und Main Idea

Gestaltung und Planung

  • Ausstellungsgestaltung und Planung in allen Projektphasen
  • Entwicklung Corporate Identity
  • Grafik und Leitsysteme
  • Exponate und Möbel

Projektsteuerung und Realisierung

  • Projektmanagement
  • Produktionsüberwachung und Kostenmanagement

Projektinformationen

Auftraggeber: Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung

Ausführungszeitraum: seit 08/2018

Gesamtfläche: 690 qm

Ansprechpartner

Jan Löken

Geschäftsführung