Ausstellung und Bildung

Aquarium Zoo Leipzig

Ein zeitgemäßes Aquarium im historischen Jugendstilbau

Das zweitälteste Aquarium Deutschlands wird saniert – wir gestalten die Ausstellung neu.

Das 1910 im Jugendstil errichtete Aquarium des renommierten Leipziger Zoos wird saniert. Bewohner, wie beispielsweise die Brillenpinguine, mussten bereits umziehen oder wurden ausquartiert. Wir gestalten die Ausstellung im denkmalgeschützten Gebäude neu, überarbeiten sie inhaltlich und lassen den Besuch zu einem zeitgemäßen und attraktiven Erlebnis werden. Künftig soll sich das Aquarium stärker in die Themendramaturgie des Zoos einfügen und sich – trotz der begrenzten Fläche – am weltweiten Maßstab moderner Zoos messen können.

Eintauchen in die Unterwasserwelt

Eine Inszenierung aus Wandcollage und Licht lässt die Besucher*innen gleich im Foyer in die Unterwasserwelt eintauchen. Nach dieser Einstimmung gelangen sie in den historischen, zweigeschossigen Rundbau. Die ‚Vielfalt im Meer‘ ist hier rundum in den Becken zu bestaunen: Seepferdchen, Korallen, Quallen, Fische mit unterschiedlichsten Flossen… Doch welche gehört zu welchem Fisch? Am Exponat unter der Freitreppe lässt sich dies mit zwei Drehscheiben herausfinden. Oben umkreisen Haie das Rundbecken. Erstaunlich, dass ihre raue Haut weniger Widerstand als eine glatte erzeugt.

Tiefsee ist nicht gleich Tiefsee! In den unterschiedlichen Zonen leben verschiedene Tiere. Durch Kurbeln am Rad gelangt man in immer größere Tiefen.
Unendlicher Reichtum der Meere? Leider nein. Zieht man die Fische heraus, zeigen die Zylinder an, wie es um ihre Art steht. Die Bestände großer Fische sind in unseren Meeren durch Überfischung um 90% zurückgegangen.
Plastik im Fisch? Leider, ja. Kunststoffe zersetzen sich im Meer und gelangen in die Nahrungskette.
Fächerförmig, gezackt, spitz oder breit? Hier gilt es, die passende Flosse zum Fisch zu finden. Dreht man die Räder in die richtige Kombination, erscheint der komplette Fisch.
Einmal fühlen, bitte. Die raue Haihaut setzt dem Wasser wenig Widerstand entgegen.

Am Meeresgrund: die Forschungsstation Tiefsee

Eine Schleuse führt in die Forschungsstation Tiefsee. Vor den ‚Fenstern‘ (Screens) schwimmt draußen so einiges umher. Die abgerundeten Formen der Decken und Rahmen sowie die metallischen Oberflächen erinnern an nautische Gefährte: Wie in einem tief unter der Wasseroberfläche liegenden U-Boot erkunden die Besucher*innen hier die Faszination der Tiefsee. Durch Kurbeln am Drehrad gelangen sie in immer tiefere Zonen, lassen bioluminiszente Organismen aufleuchten, probieren, wie groß der Druck unter Wasser ist, und nehmen Mikroplastik im Labor unter die Lupe.

Ein fließender Übergang ins Süßwasser

Das Panoramabecken mit zur Decke hin abgerundeter Scheibe schafft einen fließenden Übergang zur ‚Welt im Wasser‘ – dem Süßwasserbereich des Aquariums. Wellenlicht an der Decke des historischen Kopfbaus versetzt auch die Menschen in eine Stimmung unter Wasser. Der kartesische Taucher, den viele auch als ‚Flaschenteufel‘ kennen, führt vor, wie Fische mit ihrer Schwimmblase ab- und wieder auftauchen können. Und mit dem Auftauchen verlassen wir das Aquarium und gehen an Land ins Terrarium.

Leistungen

Konzeption und Szenografie

  • Konzeption Themenstruktur, Szenografie und Education-Exponate
  • Planungskonzept, Festlegung der Raumstimmung, Inhalte und Interaktionsschemata Exponatideen,
    Raumvisualisierungen
  • Gestaltung, visuelles Konzept der Ausstellung
  • Projektorganisation

Gestaltung und Planung

  • Planung der Ausstellungsräume und der Exponate
  • Visuelles Konzept der grafischen Gestaltung (inkl. Layout und Typografie)
  • Realisierungsüberwachung aller Installationen und Abnahme der Gewerke
  • Projektkoordination

Projektsteuerung und Realisierung

  • Projektmanagement
  • Produktionsüberwachung und Kostenmanagement

Projektinfo

Auftraggeber: Zoo Leipzig GmbH

Zeitraum: 04/2019 – 01/2022

Ausstellungsfläche: 900 qm

Ansprechpartner

Claudia Baulesch

Projektmanagement/Leitung Szenografie